Der Frühling hält Einzug
Der Frühling hält Einzug
Frühlingserwachen auf den „Natur nah dran“-Flächen in Vaihingen an der Enz: Krokusse und Hasenglöckchen für Hummeln und Schmetterlinge fangen an zu blühen.
Auf den „Natur nah dran“-Flächen in Vaihingen an der Enz hält der Frühling Einzug: Es blühen bereits einige Frühblüher wie Lungenkraut, Winterlinge, Schneeglöckchen, Krokusse Blausterne, Anemonen oder Hasenglöckchen. Sie bieten den ersten Hummelköniginnen und gerade geschlüpften Mauerbienen Nahrung. Neben der Vielfalt der Wildpflanzenarten ist für die Insekten wichtig, dass sich das Pollen- und Nektarangebot möglichst über die ganze Blühsaison verteilt. Denn sowohl im zeitigen Frühjahr als auch im Spätsommer benötigen Wildbienen und Schmetterlinge Pollen und Nektar, um nicht zu verhungern.
„Im Gegensatz zur Honigbiene, die ihren Stock erst ab etwa zwölf Grad Außentemperatur verlässt, um Nektar zu sammeln, fliegen Wildbienen zum Teil schon bei wesentlich niedrigeren Temperaturen“, berichtet NABU-Projektleiter Martin Klatt. „Einige junge Hummelköniginnen sind auch bei Regen und schon ab zwei Grad Celsius unterwegs und bestäuben die ersten Frühblüher. Die Bestäubungsleistung der Wildbienen, gerade für unsere Obstbäume und andere Nutzpflanzen, ist enorm.“
Wildbienen haben in der Regel eine Flugzeit von nur wenigen Wochen. Handelt es sich dazu noch um spezialisierte Arten, sind die Tiere darauf angewiesen, dass die passenden Nahrungspflanzen genau zur Flugzeit verfügbar sind. Hummeln bilden Völker, die bei manchen Arten bis in den November hinein aktiv sein können. All dies verdeutlicht, dass Wildbienen und andere Blüten besuchende Insekten auf ein vielfältiges Angebot an Nahrungspflanzen über längere Zeiträume hinweg angewiesen sind.
Die Mitarbeitenden und Projektverantwortlichen sind bereits gespannt, wie die „Natur nah dran“-Flächen in diesem Jahr aussehen werden. Denn naturnahe Flächen als dynamische Lebensgemeinschaften befinden sich ständig im Wandel. Die kleinen Biotope sehen deshalb zu jeder Jahreszeit und in jedem Jahr anders aus. Dominieren im ersten und zweiten Jahr noch einjährige Arten wie Nelken-Leimkraut oder Wildes Löwenmaul, kommen mit den Jahren vor allem mehrjährige Arten zum Vorschein. Ein Besuch an den Flächen zu jeder Jahreszeit lohnt sich – in voller Blüte stehen sie voraussichtlich im Mai und Juni.
Vaihingen an der Enz hat im Jahr 2018 im Rahmen des Kooperationsprojekts „Natur nah dran“ des NABU und des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM) fünf Grünflächen in wertvolle Biotope mit Wildpflanzen umgewandelt.