Klimaschutz
Ein effizienter Klimaschutz und eine vorsorgende Anpassung an die Folgen des Klimawandels sind eine zentrale Herausforderung der heutigen Zeit. Extremwetterlagen wie Starkregen und Dürreperioden nehmen stetig zu und stellen insbesondere auch Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürger vor große Herausforderungen. Darüber hinaus sind Themen der grundsätzlich nachhaltigen Gestaltung, der Generationengerechtigkeit und der Ressourcenschonung zukünftig zentrale Handlungsfelder für eine angemessene und ausgewogene Stadtentwicklung.
Auf der Pariser Klimaschutzkonferenz (COP 21) haben sich erstmalig 195 Nationen auf ein allgemeines, rechtsverbindliches Klimaschutzübereinkommen verständigt, das im November 2016 in Kraft trat. Dabei soll die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad begrenzt werden. Deutschland hat sich verpflichtet, die Treibhausgas- Emissionen um 55 % bis zum Jahr 2030 im Vergleich zu 1990 zu senken und bis 2050 (weitgehend) klimaneutral zu werden. Das Erreichen der Klimaschutzziele wird aber nur mit den Kommunen und den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort gelingen. Städte und Gemeinden sind beim Klimaschutz und bei der Anpassung an den Klimawandel in einer Schlüsselrolle.
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 23. Juni 2021 beschlossen, das Thema „Klimaschutz“ zentral in die Projektarbeit zu integrieren und eine zentrale Personalstelle hierfür zu schaffen. Seit dem 01.03.2022 bekleidet nun Herr Thomas Eckstein das Amt des Klimaschutzmanagers der Stadt. Eine weitere Stelle wurde im November 2023 ausgeschrieben.
Außerdem ist die Stadt seit 01. Juli 2021 Mitglied bei der Energieagentur im Landkreis Ludwigsburg e.V.. Einzelheiten zur LEA finden Sie hier.
Die Sitzungsunterlagen zum Thema Klimasschutz finden Sie im Ratsinformationssystem.
Klimaschutzkonzept
Um einen effektiven Klimaschutz auch mit begrenzten Ressourcen gewährleisten zu können, lässt die Stadt zurzeit ein Klimaschutzkonzept erstellen. Dieses soll die aktuelle Situation und Handlungsmöglichkeiten im Klimaschutz zusammenfassen. Das Konzept setzt ambitionierte jedoch realistische Ziele und ermöglicht eine effiziente wie effektive Umsetzung von Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen.
Die Vergabe an die EnergieEffizienz GmbH aus Lampertheim erfolgte im April 2023. Am 22.11.2023 fand die öffentliche Auftaktveranstaltung statt, in welcher die Bestands- und Potenzialanalyse vorgestellt wurde und die über 30 Teilnehmenden in Workshops zu Themen des kommunalen Klimaschutzes eifrig Ideen für mögliche Maßnahmen diskutierten. Die Präsentation sowie die Ergebnisse der Workshops finden Sie anbei.
Dateien zum Download
Klimaschutz Auftaktveranstaltung November 2023 Präsentation (PDF-Dokument, 3,50 MB, 05.12.2023)
Klimaschutz Auftaktveranstaltung Bauen und Sanieren (PDF-Dokument, 1,46 MB, 05.12.2023)
Klimaschutz Auftaktveranstaltung Erneuerbare Energien (PDF-Dokument, 1,43 MB, 05.12.2023)
Klimaschutz Auftaktveranstaltung Klimafreundlicher Lebensstil (PDF-Dokument, 1,28 MB, 05.12.2023)
Klimaschutz Auftaktveranstaltung Nachhaltige Mobilität (PDF-Dokument, 1,34 MB, 05.12.2023)
Kommunaler Wärmeplan
Die Deckung des Wärmebedarfs verursacht den Großteil der energiebasierten Treibhausgase in Vaihingen Enz. Gleichzeitig verfolgt das Land Baden-Württemberg das Ziel bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu werden. Um die Wärmewende meistern zu können hat die Stadt einen kommunalen Wärmeplan erstellen lassen. Dieser bildet die Grundlage, die Wärmeversorgung auf der gesamten Gemarkung Vaihingens bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu gestalten. Hierfür wurde die aktuelle Situation analysiert und ermittelt, in welchem Maße Energie eingespart werden kann und erneuerbare Wärmequellen erschlossen werden können.
Die Erstellung eines kommunalen Wärmeplans ist für Kommunen mit über 20.000 Einwohnenden gemäß Klimaschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg verpflichtend. Bei der Ausschreibung für die Erstellung des Wärmeplans konnte sich, wie schon beim Klimaschutzkonzept, die EnergieEffizienz GmbH als wirtschaftlichster Dienstleister durchsetzen, sodass auch hier die Bearbeitung im April 2023 begonnen werden konnte. Am 23.10.2024 wurde der nun fertiggestellte Wärmeplan erfolgreich vom Gemeinderat beschlossen. Anbei finden Sie den Endbericht. Um die Übersichtlichkeit und eine ausreichende grafische Auflösung zu gewährleisten wurde neben der Gesamtfassung auch eine in drei Teile (Textteil, Anhang, Ortsteilsteckbriefe) geteilte Version hochgeladen. Bitte beachten Sie, dass es bis zur abgeschlossenen Prüfung durch das Regierungspräsidium Stuttgart noch zu Änderungen kommen kann.
Die Präsentation der öffentlichen Infoveranstaltung im November 2024 steht zum Download bereit.
Sollten Sie noch Fragen zum Wärmeplan haben wenden Sie sich gerne an Herrn Thomas Eckstein (Klimaschutzmanager).
Dateien zum Download
KWP Vaihingen Endbericht Onlineversion (PDF-Dokument, 5,39 MB, 05.11.2024)
KWP Endbericht Textteil (PDF-Dokument, 6,89 MB, 05.11.2024)
KWP Endbericht Anhang (PDF-Dokument, 8,29 MB, 05.11.2024)
KWP Ortsteil Steckbriefe (PDF-Dokument, 7,76 MB, 29.07.2024)
KWP Präsentation Infoveranstaltung November 2024 (PDF-Dokument, 4,61 MB, 25.11.2024)
Elektromobilitätskonzept
Fast ein Viertel der energiebasierten Treibhausgasemissionen wird in Vaihingen durch den Verkehrssektor verursacht. Neben der Förderung nachhaltiger Fortbewegungsmittel wie der ÖPNV, Fahrrad oder der hoffentlich gesunden Beine ist die Elektromobilität ein wichtiger Bestandteil der Verkehrswende. Daher hat die Stadt Vaihingen an der Enz 2022 die Erstellung eines Elektromobilitätskonzeptes durch die Netze BW beauftragt. Ein Kernthema dieses Konzeptes war die Identifikation möglicher Standorte für öffentliche Ladeinfrastruktur. Diese soll sicherstellen, dass auch diejenigen die nicht über eine private Lademöglichkeit für ein E-Auto verfügen, dieses mit Strom betanken können. Denn insbesondere in den Stadtteilen gibt es bisher nur wenig bis keine öffentliche Ladeinfrastruktur.
Da das Konzept insbesondere der Bevölkerung zugutekommen soll, wurde im Rahmen der Konzepterstellung eine Online-Befragung der Bürgerinnen und Bürger durchgeführt. Aus dieser Befragung ergaben sich unter anderem Erkenntnisse über die Anwendungsfälle von Elektromobilität oder Bedarfe für örtliche Ladeinfrastrukur.
„Die Erstellung des Elektromobilitätskonzeptes wurde im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität mit insgesamt 24.790,40 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.“
Das Konzept inklusive der Umfrageergebnisse können Sie hier (PDF-Dokument, 6,02 MB, 02.07.2024) herunterladen.
Einen Vortrag von Helmut Randoll zum Thema "Das Auto zwischen Fortschritt und Kritik" (PDF-Dokument, 4,80 MB, 03.12.2024) gibt eszum Download.
Bereits umgesetzte Klimaschutzprojekte
Bereits in den vergangenen Jahren wurden in Vaihingen an der Enz zahlreiche Klimaschutzprojekte realisiert (Auswahl):
- Durch die Abwärmenutzung der Kreismülldeponie im Teilort Gündelbach konnte ein entsprechendes Nahwärmenetz im Teilort aufgebaut werden, das die Wärmeversorgung für Privathaushalte sowie für öffentliche und gewerbliche Gebäude sichert.
- Ein weiteres Nahwärmenetz besteht in der Kernstadt, wobei die Wärmeerzeugung in einer zentralen Kraft-/Wärme- Kopplungsanlage bei der 123-Sporthalle erzeugt wird. Zahlreiche Wohnhäuser und städtische Einrichtungen sind an dieser Wärmeversorgung angeschlossen. Die letzte Erweiterung führte in die Altstadt und durch die Stuttgarter Straße bis zur Wilhelmshöhe.
- Ein bestehendes Nahwärmenetz in Ensingen versorgt die Feuerwehr, das Rathaus und diverse Wohngebäude mit Wärme, ein weiteres Wärmenetz in Kleinglattbach versorgt Privathaushalte im Baugebiet „Kleinglattbach-Süd I“.
- Im Bereich des zukünftigen Baugebiets „Leimengrube“ soll in Verbindung mit der Erneuerung der Kesselanlage im Stromberggymnasium stufenweise ein weiteres Nahwärmenetz in der nördlichen Kernstadt aufgebaut werden.
- Photovoltaikanlagen auf Dächern des Stromberggymnasiums, des Parkhauses am Bahnhof, der Feuerwehr, der Kaltensteinhalle etc. speisen Strom in das bestehende Netz ein.
- Im Bereich der Energieeinsparung werden fortlaufend bei kommunalen Sanierungsarbeiten gleichzeitig auch Massnahmen zur Gebäudeisolierung sowie zur technischen Optimierungen der Heizungsanlagen durchgeführt, um den Wärmebedarf zu reduzieren. Die Erneuerung der Straßen- und Altstadtbeleuchtung durch LED-Technik führt zu einer deutlichen Reduzierung des Energieverbrauchs.
- Durch die Nachnutzung der WEG- Trasse als Wegstrecke für Fußgänger, Radfahrer etc. gelingt es, das Mobilitätsverhalten in der Stadt zu ändern und den motorisierten Individualverkehr auf kurzen Strecken zu reduzieren.
- Darüber hinaus werden in privaten Haushalten fortwährend Klimaschutzmassnahmen durchgeführt durch Errichtung und Betrieb von PV-/ Solaranlagen oder durch den Ersatz schadhafter Heizungsanlagen und Geräte durch energiesparende Komponenten.