Gartenschauwettbewerb Vaihingen ENZÜCKT 2029 erfolgreich durchgeführt: Wichtiger Zwischenschritt erreicht!
Auf dem Weg zur Gartenschau Vaihingen ENZÜCKT im Veranstaltungsjahr 2029 wurde ein weiterer Meilenstein erreicht. Auf Grundlage des in der zweiten Jahreshälfte 2023 durchgeführten freiraumplanerischen- städtebaulichen Realisierungswettbewerbs mit Ideenteil erfolgte durch das dafür gebildete Preisgericht eine Prämierung der eingereichten Arbeiten. Einstimmig wurde die Arbeit des Büros RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten aus Bonn (mit dem Büro Yellowz für den städtebaulichen Ideenteil) mit dem ersten Preis für den freiraumplanerischen Teil ausgezeichnet.
Das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Dr. Frank Lohrberg, Landschaftsarchitekt aus Stuttgart, war am vergangenen Freitag ganztägig damit befasst, die eingereichten Arbeiten zu begutachten. Zu Beginn berichtete Herr Müller-Meßner vom beauftragten Büro Kienleplan GmbH in einem ersten Informationsrundgang aus der Vorprüfung.
Anschließend wurden in mehreren Rundgängen die freiraumplanerisch-städtebaulichen Konzeptionen der beteiligten Büros durch das Preisgericht bewertet.
Als Beurteilungskriterien wurden folgende Aspekte herangezogen:
- Berücksichtigung der ortstypischen Charaktere
- Jugendkultur als Gesamtkonzeption
- Mehrwert der inneren und äußeren Wahrnehmung
- Wirtschaftlichkeit und Umsetzbarkeit in Herstellung und Unterhalt
- generationsspezifische und -übergreifende Angebote
- respektvoller Umgang mit denkmalrelevanten Bereichen im Kontext mit der Kernstadt.
Innerhalb des offenen und einstufigen Wettbewerbsverfahrens haben sich insgesamt 7 Büros beteiligt; der Wettbewerb selbst wurde anonym durchgeführt. Erst nach den Entscheidungen des Preisgerichts wurden die Anonymität aufgehoben und die Wettbewerbssieger informiert.
Als Preisgeld hat die Stadt Vaihingen an der Enz einen Gesamtbetrag in Höhe von 157.000 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer zur Verfügung gestellt.
Eine wesentliche Grundlage des Wettbewerbs bildete die Rahmenplanung mit den darin eingebundenen Beiträgen der mehrstufigen Bürgerbeteiligung aus den vergangenen Jahren. Als übergeordnetes Leitmotiv ist die Durchgängigkeit des Naturraums Enz sowie der angrenzenden Landschaftsräume wie auch die Anbindung der Altstadt an den Fluss zu sehen. Im Bereich der Daueranlagen soll ein wertig gestalteter Aufenthalts-, Freizeit- und Erholungsraum für alle Bevölkerungs- und Altersgruppen entstehen. Neben den ehemaligen Produktionsstätten der Fa. Häcker, dem Areal der ehemaligen Gärtnerei Weller und den zukünftigen Enzterrassen im Bereich des Egelsee-Sportplatzes bilden, verbunden über eine neue Brücke über der Enz, die Bürgergärten die zentralen Planbereiche ab. Mit der geplanten Revitalisierung der Enz in mehreren Abschnitten durch das Regierungspräsidium Stuttgart wird die Umgestaltung des Landschaftsraum abgeschlossen. Nachhaltigkeit, Ökologie und die Klimaanpassung urbaner Räume sind wesentliche Leitbilder des Wettbewerbs.
Von den teilnehmenden Büros gefordert waren verschiedene Konzept- und Gestaltungspläne im freiraumplanerischen Bereich sowie bis zwei Visualisierungen zur Erläuterung der Entwurfsabsichten, wobei für das Häcker-Areal und das Enßle-Gebäude städtebauliche Ideen geliefert werden sollten. Realisierungs- und Ideenteil wurden vom Preisgericht getrennt bewertet und getrennt mit Preisgeldern bedacht.
Im Zuge der Beurteilung durch das Preisgericht zeichnete sich die Konzeption des Büros RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten mit dem Büro Yellowz für den städtebaulichen Teil aus.
Als 2. Preisträger wurde die Arbeit des Büros Atelier Loidl Landschaftsarchitekten aus Berlin und dem Studio Wessendorf für den Städtebau ausgezeichnet
Der 3. Preis ging an das Büro A24 Landschaftsarchitektur aus Berlin mit dem Büro Rheinflügel Severin aus Düsseldorf.
Oberbürgermeister Uwe Skrzypek zeigte sich zusammen mit dem Vorsitzenden des Preisgerichts, Prof. Dr. Frank Lohrberg, und Dietrich Koch vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden- Württemberg als Mitauslober angetan von den Wettbewerbsergebnissen: „Die eingereichten Arbeiten zeigen eine große Bandbreite unterschiedlicher landschaftsplanerischer Lösungsansätze. Auch im städtebaulichen Ideenbereich werden Aspekte aufgezeigt, die dem Gemeinderat eine gute Basis für weitergehende Entscheidungen bieten.“ Gemeinsam stellen sie weiterhin fest, „dass sich die Durchführung dieses Wettbewerbs zur Sicherung der erforderlichen planerischen Qualität für die Gartenschau im Jahr 2029 gelohnt hat“.
Die planerische Substanz des mit dem 1. Preis prämierten Gartenschaukonzeptes sei umfassend und mit vielen Ideen und Potentialen für die weitere Bearbeitung ausgestattet. Die geplanten Daueranlagen bilden das Gerüst für die Gartenschau im Jahr 2029 und werden über das Ausstellungsjahr hinaus der Stadt und der Bevölkerung einen hohen Mehrwert bringen. Gleichzeitig sei die Konzeption planerisch so robust, dass in den nächsten Jahren darauf ein Veranstaltungskonzept aufgesetzt werden könne, das die Besucher im Gartenschaujahr begeistern könne.
Auf Grundlage dieser Wettbewerbsergebnisse werden in einem weiteren Arbeitsschritt zwischen Stadtverwaltung und den Preisträgen Verhandlungsgespräche zur weiteren Projektumsetzung geführt. Oberbürgermeister Skrzypek zeigt sich zuversichtlich, dass im späten Frühjahr 2024 weitere Grundlagen vorgelegt werden könnten, sodass der Gemeinderat dann die notwendigen Beschlüsse fassen könne.
Oberbürgermeister Uwe Skrzypek dankte am Ende der Preisgerichtssitzung den Damen und Herren Preisrichtern, Sachverständigen und den Vertretern der Vorprüfung für ihre engagierte Teilnahme. Er kündigte darüber hinaus eine Ausstellung mit allen eingereichten Arbeiten in den Folgetagen bis Weihnachten an, um mit maximaler Transparenz die Wettbewerbsergebnisse in die interessierte Bürgerschaft zu tragen.
Über die eingereichten Arbeiten können Sie sich gerne auf unserer Gartenschau-Seite informieren.