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Stadt Vaihingen an der Enz

Jugendwoche in Vaihingen an der Enz

Artikel vom 23.11.2022

Kreisweite Jugendwoche in Vaihingen an der Enz

Die kreisweite Jugendwoche ist eine Kooperation der Kreisjugendpflege und des Kreisverbands der Jugendzentren Ludwigsburg e.V. In Zusammenarbeit mit der offenen Jugendarbeit und der Schulsozialarbeit sowie den Schulen wurde auch dieses Jahr wieder ein unterhaltsames und lehrreiches Programm auf die Beine gestellt - Schule kann auch anders! 

Wilhelm-Feil-Schule

An der Wilhelm-Feil-Schule fanden im Laufe der Jugendwoche zwei Workshops statt. Dabei ging es um Stärke und Rücksicht sowie um Verschuldung.

Am Dienstag durften acht Jungen der Klassenstufe 5 – 7 bei einem pädagogisch wertvollen Kampf ihre Kräfte messen. Die Schüler wurden durch verschiedene Ausdauer-, Kampf- und Mannschaftsspiele körperlich gefordert. Es wurde gerauft, gerungen, gezogen und gekämpft – aber fair und unter Fachaufsicht von Tobias Maucher (Sozialarbeiter und systemischer Coach). Er machte den Jungen durch verschiedene Übungen deutlich, dass die Entscheidung, sich auf einen Kampf einzulassen oder dem Streit/Kampf aus dem Weg zu gehen, in Eigenverantwortung der Schüler liegt. Die Schüler beschäftigten sich mit folgenden Fragestellungen: Was ist Stärke? Welche Konsequenzen hat mein Verhalten? Welche alternativen Verhaltensmuster gibt es? Deutlich wurde jedoch: Ohne klaren Grenzen und ohne Rücksicht aufeinander gibt es nur Enttäuschungen und Ärger.

Die Klassenstufen 9 bekamen Besuch von Alexander Hönes, Schuldnerberater des Landratsamtes Ludwigsburg. Unter dem Titel  „Verführt - Gekauft - Verschuldet“ hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, ihr persönliches Verhältnis zu Geld und ihr eigenes Konsumverhalten zu reflektieren. Konsum hat sich längst aus den Geschäften heraus auf das Laptop, Tablet oder Smartphone verlagert. Auf diesen Geräten ist der nächste kostenpflichtige Kauf nur einen Klick weit entfernt. Ziel ist es, einer möglichen Überschuldung entgegenzuwirken.

Bartenbergschule

Schule geht auch anders und zwar im Rahmen der Jugendwoche! In Kooperation mit der Kreisjugendpflege Ludwigsburg, dem Kreisverband der Jugendzentren e.V., der Bartenbergschule Kleinglattbach und der Schulsozialarbeit der Stadt Vaihingen an der Enz konnte ein buntes Programm für die Kinder der Bartenbergschule auf die Beine gestellt werden. Für die Pädagog*innen, die Schulleitung, Heide Bolter, und die Schulsozialarbeit, Kerstin Unterweger, ist die Jugendwoche ein besonderes Anliegen.

So kam am Dienstag die Schneckentherapeutin Alexandra Strauß von www.entspannte-schule.de an die Bartenbergschule. Mit im Gepäck waren viele Weinbergschnecken. Zu Beginn informierte Strauß die Kinder ausführlich über die Schnecken, um dann in den praktischen Teil überzugehen. Die Kinder bekamen jeweils eine Glasschreibe, eine Lupe und eine Weinbergschnecke und durften diese dann beobachten und anfassen. Die Stunden mit Alexandra Strauß waren besonders und haben den Kindern sehr viel Spaß gemacht.

Am Donnerstag machten sich die beiden ersten Klassen an einen wunderschönen Herbsttag auf den Weg in den Wald, um dort die Märchenerzählerin Stefanie Keller von Wortzauber.org zu treffen. Bereits beim ersten Kontakt mit ihr waren die Kinder verzaubert. Der Grund dafür war ihre märchenhafte Erscheinung. Die Kinder lauschten gespannt den Geschichten und suchten Erzählsteine. Sie konnten auf ihrer märchenhaften Reise durch unseren Wald lernen, dass Eichenblätter gebuchtet sind und in Äpfeln Sterne sein können. Der Abschied von Keller am Ende der Veranstaltung viel schwer.

Die Jugendwoche fand zum zweiten Mal an der Bartenbergschule in Kleinglattbach statt und war wieder ein voller Erfolg. Ein herzliches Dankeschön an alle Referenten, die mit viel Engagement ihre Projekte gestaltet haben. Auch nächstes Jahr will die Schule wieder mitmachen.

Kinder- und Jugendzentrum

Die kreisweite Jugendwoche der Kreisjugendpflege und des Kreisverbandes der Jugendzentren Ludwigsburg e.V. bietet am Vaihinger Kinder- und Jugendzentrum (KiJZ) ein buntes Programm mit Zauberei, Selbstverteidigung und Ferkeln an.

Gleich zu Beginn der Jugendwoche wurden die Kinder im Zauberworkshop von Uli Metzger „bezaubert“, wie ein Junge es ausdrückte. Die einfacheren Tricks konnten anschließend gelernt werden. Seitdem gibt es viele kleine Zauber*innen im KiJZ, die ihre Tricks staunenden Besucher*innen vorführen.

Ein weiteres Highlight war der „Pfiffige Bauernhof auf Rädern mit lebenden Ferkeln“ von Frau Kerstin Gronbach. Bevor der Anhänger mit den Ferkeln für das staunende Publikum geöffnet wurde, bekamen die Kinder einen Einblick in die Arbeit einer Bäuerin. Große und Kleine waren gleichermaßen begeistert von den Ferkeln, die gestreichelt werden durften – und wurde es den Ferkeln zu viel des Guten, signalisierten sie den Kindern klar, wo ihre Grenzen sind.

Beim Angebot “Wendo-Selbstbehauptung, Selbstverteidigung und Deeskalationstraining“ mit Uschi Daub ging es unter anderem auch darum, die eigenen Grenzen zu zeigen und mit gelernten Strategien auch zu verteidigen. Stefen Bettels vermittelte in seinem Workshop „stark-cool-fair“ den Kindern den Umgang mit den eigenen und fremden Aggressionen. Die Referentin Coecen Gamze, Mitarbeiterin der Jugendinitiative Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg, brachte den Kindern das Thema „Klimafreundliche Ernährung“ auf sehr bildliche und spielerische Weise näher.

In einem Waldstück in der Nähe des Kinder- und Jugendzentrums baute Christian Filipakis gemeinsam mit den Kindern einen Niedrigseilparcour auf, bei dem es unter anderem darum ging, mit einfachen Mitteln (zum Beispiel einem Seil), einen Wald gemeinsam zu durchqueren, ohne den Boden zu berühren -was natürlich nur in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der ganzen Gruppe funktioniert.

Die Dauerausstellung zum Thema „Ich-Du-Wir-Vielfalt leben“, ein Präventionskoffer der Landeszentrale für politische Bildung, regte vor allem Jugendliche zum Diskutieren über verschiedene Themen ein, wie zum Beispiel Meinungsfreiheit, Geschlechterrollen, Politik.

Kornbergschule

Im Rahmen der Jugendwoche war die Entspannungstrainerin und „Schneckentherapeutin“ Alexandra Strauß zu Besuch bei den Zweitklässler*innen der Kornbergschule in Enzweihingen.

Zu Beginn der Schneckenstunde gab es jede Menge anschauliche Informationen zu den Schnecken: Welche Arten von Schnecken es gibt, wie und was sie fressen und wie sie sich fortbewegen, dass sie Zwitter sind und wie man mit den mitgebrachten Weinbergschnecken umgeht, um sie nicht zu verletzen.

Anhand einer Klangschale und deren Vibrationen, die diese auf der Hand der Zweitklässler auslösten, verdeutlichte Alexandra Strauß,  dass die Schnecken zwar nicht hören, aber umso besser fühlen können und empfindlich auf Töne reagieren. Danach bekam jedes Kind eine Schnecke, die sie auf einer Glasplatte und mit einer Lupe beobachten konnten. Dabei lernten die Kinder ruhig zu bleiben und Geduld zu haben, denn die Schnecken kommen nur aus dem ihrem Schneckenhaus heraus, wenn man sich ruhig verhält. Wer mutig war, durfte die Schnecke auf die Hand nehmen und darüber kriechen lassen, was manche Kinder ziemliche Überwindung kostete. Umso größer die Freude, wenn dies gelungen war und die Kinder waren mit Spaß bei der Sache.

Überwinden von Ekelgefühl, Achtsamkeit gegenüber anderen Lebewesen, Geduld zu entwickeln und sich auf eine Sache zu konzentrieren, möchte die Entspannungstrainerin mit ihren Schnecken anstoßen, was ihr bei den Enzweihinger Grundschülern ganz gewiss gelungen ist. Ganz neben bei vermittelte sie Begeisterung und Respekt vor den eher unbeachteten kleinen Lebewesen.

Schlossbergschule

Bienen, Prävention gegen häusliche Gewalt, Respekt und ein Musical waren Themen während der Kreisweiten Jugendwoche an der Schlossberschule.

Am Montag und Dienstag stattete im Rahmen der Unterrichtszeit das Team um Benjamin Linsak, Fay Großmann und Matthiew-Marlon Dulkies von ProBiene gGmbh aus Stuttgart den zweiten Klassen einen Besuch ab. Im Gepäck hatten sie jede Menge Wissenswertes über die Welt der Bienen. Zum Ende der sehr interessanten Doppelstunde wurde dann noch eine Bienenwachskerze gebastelt.

Ebenfalls am Dienstag wurden Julia Barth und Anja Gammer in Klasse 10 begrüßt. Orientiert an der Lebenswelt von Jugendlichen leisten sie einen positiven Beitrag im Rahmen der Präventionsarbeit im Landkreis gegen häusliche Gewalt beziehungsweise Gewalt in Paarbeziehungen. Wie wird ein respektvoller und wertschätzender Umgang unter Beziehungspartner*innen gefördert? Welche Formen und Folgen gibt es, wenn Gewalt ausgelebt wird? Was sind meine eigenen Grenzen und welche Wege gibt es heraus aus der Gewaltspirale? Unter dem Motto „GEWALTig verliebt“ klärten die beiden Sozialarbeiterinnen von Frauen für Frauen Ludwigsburg e.V. die Schüler*innen auf.

Am Mittwoch folgte ein Angebot für die Klasse 8a. Klassenlehrerin Tatjana Friedrich konzipierte unter Anwendung des Präventionsmaterials der kommunalen Suchtberatungsstelle des Kreishauses eine Themeneinheit zu „Respekt“. Die Schüler*innen sollten ihre Denkprozesse hinterfragen und ihre Reflektionsfähigkeiten erweitern. Nur wer sich selbst respektiert, respektiert auch Andere und erntet so Respekt. Sie erarbeiteten die „goldene Regel“ der Gemeinschaftsschule: „Was Du nicht willst, das man Dir tu‘, das füg‘ auch Keinem Andren zu!“

Am Donnerstagerlebte dann wieder die komplette Klassenstufe 2 in der Sporthalle auf dem FAG-Schulgelände das Mitmach-Musical „Wenn zwei sich streiten…“. Frank Ströber vom Kindertheater „Käfer & Co.“ aus Heidelberg-Ziegelhausen verpackte gekonnt verschiedenen Konfliktlösungsstrategien in ein farbenfrohes und faszinierendes Bühnenprogramm.

Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an alle beteiligten Kostenträger: der Kreisjugendpflege des Landratsamtes Ludwigsburg, der Schlossbergschule, dem Förderverein der Schlossbergschule Vaihingen an der Enz e.V. sowie dem Schulsozialarbeitsteam um Nicole Hellwig für die Organisation.

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