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Stadt Vaihingen an der Enz

Ideensammlung zum Energiesparen

Artikel vom 17.08.2022

Ideensammlung zum Energiesparen

Die Lokale-Agendagruppe „Erneuerbare Energien“ ruft dazu auf, Ideen zum Energiesparen zu sammeln. Dr. Helmut Randoll, Leiter der Agendagruppe, und Thomas Eckstein, Klimaschutzmanager der Stadt Vaihingen an der Enz, erklären, warum Energiesparen schon vor der Haustür beginnt – und geben selbst ein paar Tipps ab.

Herr Dr. Randoll, warum rufen Sie dazu auf, Ideen für das Energiesparen einzureichen?

Die Agendagruppe „Erneuerbare Energien“ hat sich seit ihrer Gründung vor fast 20 Jahren von Anfang an mit nachhaltigen Lösungen zur Energieerzeugung, aber auch zum Energieeinsparen beschäftigt. Auf der jährlichen Ausstellung im September zum Energiewendetag Baden-Württemberg in der Stadthalle gab es zum Beispiel auch Beiträge heimischer Handwerksbetriebe zur Fassadendämmung, moderner Heizungsanlagen oder auch für hochwertig isolierte Fenster. Heute ist klar: Der Umstieg auf erneuerbare Energien und die Einsparung von vermeidbarem Energieverbrauch wurden nicht so schnell vorangetrieben, wie es der Klimaschutz und ganz aktuell die politische Lage erfordern. Beides bekommen wir zu spüren: Extrem heißes und trockenes Wetter macht uns derzeit erheblich zu schaffen, die explodierenden Preise für die fossilen Energieträger Gas, Öl und Kohle ebenso. Beides erfordert, deutlich schneller zu werden beim Umstieg auf eine nachhaltige Energieversorgung.

Deshalb rufen wir in der Projektgruppe „Erneuerbare Energien“ alle Bürgerinnen und Bürger Vaihingens dazu auf, Ideen zur Energieeinsparung zu sammeln und zu melden. Gesucht werden Ideen zur Energieeinsparung, zum achtsamen Umgang mit Energie und zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Voraussetzungen sind: Die Ideen sollen in Vaihingen an der Enz umsetzbar sein. Alle Ideen sind willkommen, egal, ob sofort umsetzbar oder erst nach mehrjähriger Vorbereitung/Genehmigung. Ganz besonders freuen wir uns auch über Meldungen jüngerer Vaihingerinnen und Vaihinger. Bitte melden Sie dazu formlos: die Idee mit einigen Sätzen, gegebenfalls Orts- oder Gebäudeangaben; wer die Idee aufgreifen sollte (öffentliche Verwaltung, Hausbesitzer, Industrie, Gewerbe, Wohnungsbewohner, etc.; Absender mit Adresse, Alter des Ideengebers beziehungsweise der Ideengeberin (optional). Bitte senden Sie Ihre Ideen bis 15. September 2022 per Email an: „h.randoll.erneuerbareenergie@randoll.com“  oder per Post an „Projekt 'Erneuerbare Energien'; c/o Helmut Randoll; Gerokstr. 74; 71665 Vaihingen“

Herr Eckstein, wo spart die Stadt Vaihingen an der Enz jetzt schon Energie?

Es gibt in Vaihingen an der Enz mehrere Nahwärmenetze, welche energieeffizient die Wärmeversorgung bereitstellen. In Gündelbach wird hierfür Deponiegas verwendet, welches bei der örtlichen Deponie anfällt und somit fossile Ressourcen schont. Außerdem haben wir auf mehreren kommunalen Gebäuden PV-Anlagen verbaut.

Herr Dr. Randoll, wo sehen Sie Potenzial in Vaihingen an der Enz?

Auf der Webseite der Stadt Vaihingen an der Enz unter Rathaus&Serivce/Bürgerbeteiligung/Agenda 21/Projekt Erneuerbare Energien ist eine aktuelle Präsentation, welche die Energieversorgung in Vaihingen heute und in Zukunft als Szenario beschreibt. Haupthebel sind die Reduktion des Wärmebedarfs der Gebäude durch besseren Wärmeschutz und modernere Heizungen, der Umstieg auf elektrischen Verkehr sowie der erhebliche Ausbau an erneuerbaren Energien, also Photovoltaik und Windkraft. Aber auch mit vielen einzelnen, oft kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen lässt sich viel bewirken. Genau da setzt dieser Aufruf zu Ideen für das Energiesparen an: Auch viele kleine Ideen ergeben zusammen eine große Wirkung. Und vielleicht finden sich sogar größere Ideen, die bisher einfach nicht beachtet wurden?

Wie kann die Agendagruppe „Erneuerbaren Energien“ hierbei unterstützen?

Die Agendagruppe ist auch Mittlerin zwischen interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie der Stadtverwaltung. Sie organisiert diese Ideensammlung zur Energieeinsparung und stellt den Kontakt zum Rathaus her. Ende September wird die Ideensammlung dem Vaihinger Oberbürgermeister übergeben. Er hat bereits im Vorfeld großes Interesse daran signalisiert. Gemeinsam werden wir uns über die weitere Umsetzung abstimmen.

Welche Möglichkeiten zur Unterstützung hat die Stadt, Herr Eckstein?

Unsere Möglichkeiten bestehen hauptsächlich in der Bereitstellung von Informationen. Das können Tipps zum Energiesparen sein, Informationen über verschiedene Heizformen usw. Wenn Bürgerinnen und Bürger konkrete Fragen haben, beantworten wir diese gerne.

An beide: Haben Sie Tipps, wie man zuhause Energie sparen kann?

Dr. Randoll: Ziel des Aufrufs zur Ideensammlung ist nicht zuletzt, sich Gedanken über seinen eigenen, teils überflüssigen Energieverbrauch zu machen. Ich selbst ersetze zum Beispiel demnächst meine uralte Tiefkühltruhe mit hohem Stromverbrauch durch ein besonders energieeffizientes Gerät mit niedrigstem Stromverbrauch.

Eckstein: Licht aus beim Verlassen von Räumen, Herd und Ofen schon vor Ende der Zubereitungszeit abschalten, abschaltbare Steckerleisten gegen Standby-Betrieb. Für den Winter: Auch in der Wohnung warm anziehen, stoßlüften (circa fünf Minuten) und dabei unbedingt die Heizung ausschalten. Vieles sind einfache Gewohnheiten, die nur wenig bis gar nicht einschränken.

Ansonsten freuen wir uns auf die vielen Ideen aller Vaihingerinnen und Vaihinger zum Energieeinsparen, über die wir auch auf der städtischen Homepage der Agendagruppe berichten werden

Kurze Steckbriefe

Dr. Helmut Randoll

- 68 Jahre

- Physiker

- bis zum Renteneintritt 2019 bei Bosch in der Entwicklung von Motorelektronik tätig.

- Seit 1993 wohnhaft mit meiner Familie in Vaihingen an der Enz

- ehrenamtlich tätig im Rahmen der lokalen Agenda 21 als Projektleiter der Agendagruppe „Erneuerbare Energien“

- Ebenso ehrenamtlich tätig als Mitglied des Aufsichtsrats der aus dieser Projektgruppe ausgegründeten Energiegenossenschaft  ‚Erneuerbare Energien Vaihingen an der Enz und Umgebung e.G.‘

Thomas Eckstein

- 26 Jahre alt

- Studium Energiemanagement

-Dreijährige Tätigkeit als Energie- und Umweltmanager in einem mittelständischen Betrieb

- Seit März Klimaschutzmanager in Vaihingen an der Enz

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