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Stadt Vaihingen an der Enz

Ein Handpuppenspiel zur Aufklärung über sexuellen Missbrauch

Artikel vom 29.04.2022

Ein Handpuppenspiel zur Aufklärung über sexuellen Missbrauch

Schüler*innen der Wilhelm-Feil-Schule setzen sich im Rahmen einer Theateraufführung mit dem Thema sexualisierter Gewalt auseinander. Im Juli folgen Vorstellungen an der Schlossbergschule. Das von der Vaihinger Jugendarbeit organisierte Projekt ist auch für Eltern eine herausfordernde Aufgabe.

Das Thema sexualisierte Gewalt an und mit Kindern aufzugreifen ist eine große und auch herausfordernde Aufgabe für Erwachsene. Aber: „Aufgeklärte Kinder, sind geschützte Kinder!“, sagt Nicole Hellwig, Schulsozialarbeiterin an Grundschule der Schlossbergschule in Vaihingen an der Enz. Zusammen mit Mona Ohnmacht, Schulsozialarbeiterin an der Wilhelm-Feil-Schule, hat sie am Dienstagabend, 26. April 2022, zur Elternveranstaltung der Puppenbühne Allerhand aus Kirchberg an der Jagst eingeladen. Die beiden Frauen, die zum Team der Jugendarbeit im Amt für Bildung, Jugend, Sport und Vereine der Vaihinger Stadtverwaltung gehören, haben in Zusammenarbeit mit der Kreisjugendpflege Ludwigsburg, die das Angebot finanziell hälftig unterstützt, und den Schulen ein Präventionsangebot geplant, das die sexuelle Bildung im Sachkundeunterricht bereichert.

Der Schulleiter der Schlossbergschule, Jürgen Joos, begrüßte die Elternschaft im Gewölbekeller der Stadtbücherei Vaihingen an der Enz und unterstrich mit aktueller Statistik die Wichtigkeit der Thematik als gesellschaftliche Aufgabe: „Die Zeit und Ressourcen, die wir hier investieren, lohnen sich. Wenn wir nur einem Kind hierdurch ein größeres Leid ersparen können, war es allen Aufwand wert.“ Er bedankte sich für das Interesse an der Veranstaltung - man wolle den Eltern damit die Gelegenheit bieten, sich selbst mit dem Thema zu befassen, um dem eigenen Nachwuchs bei zukünftigen Fragen eine sichere Gesprächsgrundlage anbieten zu können. Eltern fürchten vor allem den bösen Fremden, dabei finden Übergriffe häufig im persönlichen Nahbereich von Kindern statt. Man geht davon aus, dass ein bis zwei Kinder pro Klasse bereits Erfahrungen mit sexueller Nötigung haben.

Das Handpuppenspiel „3:0 für Trauja“ hat laut Peter Langenbahn von der Puppenbühne Allerhand nichts mit Fußball zu tun. Zusammen mit seiner Frau Friederike erzählen die beiden auf sensible, kindgerechte Weise die Geschichte des Mädchens Trauja, das im familiären Umfeld die Erfahrung eines sexuellen Übergriffs machen muss. Es geht darum, seine Angst zu überwinden, dass „Wut gut tut“, dass ich auch als Kind selbst bestimmen darf, welche Berührungen für mich angenehm und unangenehm sind. Es geht um gute und schlechte Geheimnisse und welche Befreiung es sein kann, mich jemandem anzuvertrauen.

Die Schüler*innenvorführung fand für die Wilhelm-Feil-Schule am vergangenen Mittwoch statt, die Viertklässler der Schlossbergschule sehen die Vorstellung am 11. und 12. Juli 2022.

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