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Stadt Vaihingen an der Enz

Jugendwoche an der Ensinger Grundschule

Artikel vom 08.11.2021

Ensinger Kinder trainieren Selbstbehauptung

Im Rahmen der kreisweiten Jugendwoche hat die Ensinger Grundschule gemeinsam mit ihrer Schulsozialarbeiterin Andrea Bader das Projekt „Stark-Sicher-Fair“ für die Viertklässler gebucht. Die Referentin Uschi Daub trainiert mit den dreiundzwanzig Jungen und Mädchen an zwei Vormittagen Übungen zur Selbstbehauptung.

Dass es dabei nicht um das Erlernen von Kampftechniken geht, ist den Kindern schnell klar. Denn das Ziel ist, dass die Kinder lernen, wie man sich mit der Körpersprache und Worten wehren kann. So kann man schon als Kind lernen, schwierige Situationen zu lösen. Geübt wurde anhand von Alltagssituationen, zum Bespiel Streitereien im Klassenzimmer oder auf dem Schulhof. „Was tust du, wenn dich jemand immer wieder anrempelt oder versucht, dein Spiel zu stören?“ Von Uschi Daub lernten die Kinder, sich nicht provozieren zu lassen, sondern erstmal cool zu bleiben.

Jedoch erklärte die Trainerin, dass es ganz wichtig ist, gleich eine Grenze aufzuzeigen, wenn eine andere Person anfängt, Stress zu machen. Mit der richtigen Körperhaltung, den Händen als Schutz vor dem Körper und deutlichen Worten kann man dem Gegenüber klarmachen, dass man sich nicht alles gefallen lässt.

Daub erklärte den Kindern den Unterschied zwischen dem unbeliebten Petzen und Hilfe holen. Hilfe holen ist unbedingt notwendig, wenn eine klare Aufforderung, dass man in Ruhe gelassen werden will, nicht beachtet wird. Die Klassenlehrerin der 4. Klasse Rebecca Metz wurde im Projekt gleich mit in die Rollenspiele eingebunden. Die Kinder übten, wie man der sachlich und verständlich von einem Problem erzählt, so dass die Lehrkraft dann auch helfend eingreifen kann.

Daub erklärte den Kindern anhand von realen Geschichten aus ihrer Arbeit mit straffälligen Menschen, was passiert, wenn man aus Wut zuschlägt. Die Kinder lernen, dass es ganz wichtig ist, mit der eigenen Wut gut umzugehen und die Kontrolle darüber zu behalten. Schulsozialarbeiterin Andrea Bader ist begeistert, wie toll die Kinder mitarbeiten und mitdenken. In den letzten zwei Jahren wurde schon viel mit allen Ensinger Schulkindern zum Thema Selbstbehauptung bearbeitet und die Regel „Bei Stopp ist Schluss“ ist allen bekannt. Nun konnte mit Uschi Daub eine kompetente Fachkraft an die Schule eingeladen werden, die den Schülern weitere tolle Tipps und Tricks beibringen kann, die ihnen in der Zukunft nützlich sein werden. Die Kinder werden in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt und lernen, Streit oder Konflikte zu beenden, bevor eine Situation eskaliert. Zudem stärkt das Projekt die Klassengemeinschaft, denn die Kinder werden ermuntert, auch über verletzte Gefühle zu sprechen. Man merkt, dass durch das Sprechen über Gefühle die Mitschüler einfühlsamer werden und auch mal über das eigene Verhalten nachdenken. Somit profitieren die Kinder in vielen Bereichen von diesem Gewaltpräventionsprojekt. Der Förderverein der Schule übernimmt einen Teil der Kosten, so dass die Kosten für das Projekt dankenswerterweise auf mehreren Schultern verteilt werden konnten.

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