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Stadt Vaihingen an der Enz

Gemeinsam die Zukunft des Enztalbades gestalten

Artikel vom 05.10.2022

Gemeinsam die Zukunft des Enztalbades gestalten

Ein Runder Tisch aus Vertreter*innen von Vereinen, Schwimmkursanbietern und Stadtverwaltung hat sich angesichts der Energiekrise und des Fachkräftemangels im Enztalbad getroffen, um über die Zukunft des Vaihinger Frei- und Hallenbads zu sprechen. Die wichtigste Nachricht vorweg: Das Enztalbad bleibt.

„Das Enztalbad ist mir wichtig geworden. Wir haben eine Freibad-Saison hinter uns, die schwierig war“, eröffnet Oberbürgermeister Uwe Skrzypek den Runden Tisch im Vereinsraum des TV Vaihingen. Das Ziel des Abends war klar: Verständnis bei den Beteiligten für die Situation zu schaffen und gemeinsam eine Lösung zu finden, einen verlässlichen und stabilen Badebetrieb zu gewährleisten. Und ein hartnäckiges Gerücht galt es aus der Welt zu schaffen: Nein, das Enztalbad wird nicht geschlossen.

Dass die Situation nicht einfach ist, zeigte Alexander Kern auf, als Amtsleiter des Finanzwesens auch zuständig für das Enztalbad. Die Personaldecke im Sommer blieb trotz umfangreicher Personalgewinnungsversuche so dünn, dass Schließzeiten im Freibad unumgänglich waren. Zwar konnten diese Engpässe im Fachkräftebereich ab August über externe Dienstleister teils wieder aufgefangen werden, vor allem nach dem Weggang des Betriebsleiters bleibt die Situation aber angespannt – mangelndes Personal ist für Bäder bundesweit eine Herausforderung. Im Vaihinger Enztalbad sind ab dem 1. Oktober 2022 60 Prozent der Fachkräftestellen unbesetzt, wie auch im Sommer muss die Stadt auf externe Dienstleister zurückgreifen.

Auf der Zielgeraden ist derzeit die Reparatur der Filteranlage, dem Start der Hallenbad-Saison Mitte Oktober stehen sie und andere Reparaturmaßnahmen nicht mehr im Weg. Mittel- bis langfristig steht aber das Thema Gesamtsanierung im Enztalbad an, ein Projekt, das zu einer finanziell noch ungelösten Aufgabe wird, perspektivisch jedoch unter anderem dank neuer Technik Energie und somit Ressourcen sparen soll. Apropos Energie: Hier wird im Enztalbad schon gespart wo es nur möglich ist: Luft- und Wassertemperatur wurde um ein Grad gesenkt, aus den Duschen kommt nur noch kaltes Wasser. „Wir müssen abwägen: lieber ein Komfortverzicht als eine komplette Absage“, resümiert Skrzypek.

Dieser Meinung waren auch die Vertreter*innen der Vereine und Schwimmkursanbieter. Natürlich sei kälteres Wasser schwierig für Kleinkinder und Rheumapatient*innen – aber alles sei besser als eine Schließung. Immerhin brauchen Vereine, Kursanbieter und Schulen ein Schwimmbad vor Ort, der Bedarf an Schwimmunterricht sei riesig. Lob gab es an dieser Stelle zudem für das Enztalbadpersonal: Dieses habe immer wieder den Ärger der Badegäste abbekommen, weil das Freibad zwischen Mai und Juli an mehreren Tagen und oft kurzfristig schließen musste. 

Einig war man sich am Ende darüber, dass es dem Enztalbad vor allem an einem fehlt: an Wahrnehmung. Diese müsse gestärkt werden, auf allen Ebenen, die genutzt werden können. Vereine und private Anbieter*innen wollen ihre Netzwerke nutzen, Schulen und Kindergärten sollen involviert werden, der Jugendgemeinderat wurde erwähnt, langfristige Ideen sollen gesammelt werden. Sicher ist, dass an der Enz ein tolles Schwimmbad liegt, das im Sommer und im Winter Menschen zum Schwimmen einlädt. Und das ist eine Grundlage, auf die man ziemlich gut aufbauen kann.

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