Vaihinger Wärmenetz geht an den Start
Das städtische Wärmenetz geht in den nächsten Wochen in Betrieb. Zwei Jahre nach dem Scheitern der ursprünglichen Planung wurde der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung über den aktuellen Sachstand informiert.
Demnach kann das Netz „Vaihingen Nord“ des städtischen Versorgungsbetriebes in der Startphase über die vorhanden Wärmeerzeugungsanlagen beheizt werden. Dies betrifft den Bereich „Leimengrube“ und „Gewerbegebiet Fuchsloch III“ mit Stromberg-Gymnasium, Technischem Rathaus, Mina-Lenges-Kindergarten und Feuerwehr.
Die Biogas Ensingen GmbH erweitert auf der Grundlage eines Vertrages mit der Stadt ihre vorhandene, technische Anlage um einen Wärmespeicher und baut bis spätestens 31. Oktober 2025 auch eine Wärmeleitung bis zum Verknüpfungspunkt „Am Fuchsloch“. Die H. Wennberg Großbuchbinderei GmbH steht ebenso als externer, langjährig bewährter Wärmelieferant bereit – hier kommt die Wärme von verfeuerten Holzhackschnitzeln aus Einweg-Paletten aus unbehandeltem Holz und defekten Europaletten, die von metallischen (magnetischen) Bestandteilen befreit werden. Die entsprechenden Verträge sollen im Mai vom Gemeinderat verabschiedet werden.
„Das von der Energieagentur Kreis Ludwigsburg LEA e.V. ausgearbeitete Wärmenetz Vaihingen Nord verfügt dann im nächsten Winter über mehrere Wärmeerzeuger-Anlagen auf Basis von vier unterschiedlichen Energieträgern“, erklärt Roland Weikert, der neue Leiter Wärmenetze des städtischen Versorgungsbetriebes.
Die Grundversorgung erfolgt über lokal erzeugtes Biogas und lokal anfallendes Paletten-Altholz. Über den im Betriebshof des technischen Rathauses neu errichteten Holzhackschnitzel-Kessel wird bei Bedarf zugeheizt. Als weitere Wärmelieferanten dienen die erdgasbeheizten Gaskessel im Stromberg-Gymnasium sowie das Erdgas-BHKW im Feuerwehrgebäude.
Wichtig ist, dass die bereits vor zwei Jahren verlegten Leitungen nun befüllt werden, um mögliche Schäden zu verhindern.
Im Mai 2025 beginnt ebenfalls der Rohrleitungsbau des Verbindungsabschnittes von der Steinbeisstraße bis zum Anschluss „Am Fuchsloch“. Diese Trasse ermöglicht die Anbindung der bislang von der Großbuchbinderei Wennberg GmbH vesorgten Wärmenetz-Kunden (etwa Waldorf-Kindergarten und Schule) an das städtische Wärmenetz sowie die Verbindung mit den Leitungen der Biogas Ensingen GmbH.
Der Bau der Wärmenetze soll möglichst durch das Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz (KWKG) mit 40 Prozent gefördert werden. Der Förderantrag zu den bisher verlegten Leitungen wird derzeit vom städtischen Eigenbetrieb in Zusammenarbeit mit der LEA vorbereitet.