Bitte persönlich an die Urne gehen!
Kurze Fristen, hoher Aufwand: Stadtverwaltung ruft Wählerinnen und Wähler auf, Briefwahlmöglichkeit nur in dringenden Gründen in Anspruch zu nehmen
Vaihingen an der Enz - Eines vorweg: Der Aufblauf der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar 2025 wird zumindest für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wahlamtes viel entspannter als die Kommunalwahl 2024. Was nicht bedeutet, dass der Aufwand gering ist. 19.784 deutsche Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren sind im Vaihinger Stadtgebiet aufgerufen, ihre Stimme in 26 Wahllokalen abzugeben. 212 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer sorgen während der Wahl und bei der Auszählung für einen reibungslosen Ablauf. Der Appell der Stadtverwaltung ist eindeutig: „Bitte gehen Sie wenn irgend möglich persönlich an die Urne!“
Der Grund liegt auf der Hand: Die Fristen zur Abgabe der Briefwahl sind viel kürzer als bei anderen Wahlen. Annemarie Sattler (Abteilungsleitung Bürgerservice) und Andrea Chatzigeorgiou vom Wahlamt rechnen vor: Die Wahlbenachrichtugungen wurden bereits verschickt. Doch für die Beantragung der Briefwahlunterlagen bleibt weniger Zeit als normalerweise. Die Stimmzettel werden aufgrund der verkürzten Fristen zur Einreichung und Zulassung von Wahlvorschlägen durch die Parteien erst Anfang Februar gedruckt und anschließend an die Kommunen geliefert. Danach können die beantragten Briefwahlunterlagen (mitsamt Stimmzetteln) vom Vaihinger Wahlamt an die Bürgerinnen und Bürger verschickt werden. Der Rücklauf ist dann auch vom Postdienst abhänig.
„Wir rufen deshalb alle Wählerinnen und Wähler auf, persönlich ins Wahllokal zu gehen.“ Es sei eine verbreitete Meinung: „Ach, wir machen Briefwahl, dann haben wir das erledigt.“ Die Möglichkeit der Briefwahl sei aber im eigentlichen Sinne jenen vorbehalten, die aus gesundheitlichen oder dringenden terminlichen Gründen nicht persönlich ins Wahllokal kommen könnten.“ Der Aufwand für die Verwaltung vor und nach einer Wahl per Brief sei erheblich höher als beim Gang an die Urne. Bislang haben allein 5.908 Wahlberechtigte im Stadtgebiet Briefwahl beantragt. Das sind schon jetzt rund 30 Prozent aller Wahlberechtigten. „Vielleicht kommen wir dahin zurück, am Wahlsonntag einen Familienspaziergang ins Wahllokal zu machen und sich gegebenfalls dort noch mit Kuchen einzudecken“, hoffen die beiden Mitarbeiterinnen. Vor zahlreichen Wahllokalen bieten Kindergärten selbst Gebackenes an. In Horrheim, wo das Wahllokal diesmal in den Räumen der Weingärtner Genossenschaft untergebracht werden musste, gibt es sogar gute Tropfen und Rote Wurst.
Wer dennoch aus triftigen Gründen eine Briefwahl beantragen muss, kann dies – wie auf der Wahlbenachrichtigung beschrieben – bis Freitag (21.Februar 2025), 15 Uhr, tun. Online kann die Briefwahl nur bis Donnerstag (13. Februar 2025), 24 Uhr, beantragt werden. Der Wahlbrief muss dann am Wahlsonntag (23. Februar) bis 18 Uhr, im Briefkasten am Vaihinger Rathaus, Marktplatz 1, eingegangen sein. Alle anderen städtischen Briefkästen in den Verwaltungsstellen werden am Wahltag um 15 Uhr das letzte Mal geleert.
Genügend Helfer zu finden, war bei dieser Bundestagswahl für das Vaihinger Wahlteam kein Problem. Es gibt einen großen Stamm an erfahrenen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern. Zudem konnten viele neue Freiwillige gewonnen werden.