Nach dem Brand in der Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkunft in Vaihingen lobt Oberbürgermeister Uwe Skrzypek das solidarische Miteinander

 

Vaihingen an der Enz -  Nach dem Brand in der Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkunft in der Auricher Straße, bei dem ein Mensch ums Leben kam, ist es Oberbürgermeister Uwe Skrzypek ein Herzensanliegen, allen Einsatzkräften für die professionelle und unermüdliche Hilfe während und nach dem Brandgeschehen zu danken. Vor der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend sprach er den Vertretern der beteiligten Organisationen und Insitutionen seine Anerkennung aus und lud alle am Einsatz Beteiligten zu einem Abend ins Vaihinger Open-Air-Kino ein.

Rund 150 Helferinnen und Helfer waren nicht nur an der Bekämpfung des Feuers selbst, sondern auch an der Verkehrssicherung, der sofortigen Unterbringung und Betreuung  der betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner im benachbarten Gebäude der Verkehrswacht Vaihingen, an der Anschlussunterbringung sowie der Nachbetreuung beteiligt. „Der Einsatz ist für mich ein Symbol einer funktionierenden Stadtgesellschaft, in der viele Helferinnen und Helfer in Not geratenenen Menschen Hand in Hand selbstlos zur Seite stehen“, so Uwe Skrzypek. „Der Einsatz hat gezeigt, dass das vielfach in den Medien transportierte Bild der applaudierenden Menschen am Zaun einer brennenden Unterkunft nicht repräsentativ ist! In Vaihingen wirken alle Kräfte zusammen.“ Es sei bewegend gewesen, wie schnell den ihrereits sehr besonnen und umsichtig handelnden Betroffenen, darunter auch 25 Kinder, noch in der Nacht geholfen worden sei. Nicht nur mit warmer Kleidung und Decken und einem Dach über dem Kopf, sondern auch mit warmen Getränken, Spielsachen und einem tröstenden Wort.

Ausdrücklich dankte Skrzypek dabei auch den vielen Bürgerinnen und Bürgern, die den obdachlos gewordenene Menschen an den beiden Tagen nach dem Brand nach einem Aufruf des Arbeitskreises Asyl und der Diakonie Kleidung gespendet haben.  

Als Stellvertreter der Einsatzkräfte und Mitarbeitenden begrüßte der OB den Vaihinger Feuerwehrkommandanten Thomas Korz, Steffen Schassberger vom DRK-Bezirk Ludwigburg, Hans-Christian Hecker (Leiter Polizeirevier Vaihingen), Winfried Nelles von der Verkehrswacht Vaihingen, Iris van Bergen und Thomas Schmidt von der Notfallseelsorge, Dr. Stefan Weiß (Notarzt und Leiter des Simulationszentrums Vaihingen), Sandra Mross vom Arbeitskreis Asyl, Christian Leuser vom Ordnungsamt sowie Benjamin Heilig vom Amt für Gebäudewirtschaft bei der Stadtratssitzung. Sie und alle beim Einsatz Beteiligten lud der OB dabei zu einer Filmnacht ins Vaihinger Open-Air-Kino ein – ebenso wie die 18 Bewohner, die bei dem Feuer ihre Bleibe verloren haben und mittlerweile in anderen städtischen Einrichtungen untergebracht wurden. „Der Abend steht symbolisch für ein solidarisches Miteinander und soll als Dankeschön verstanden werden“, sagte der OB. Vielleicht ergäben sich vor und nach dem Film gute Gespräche und ein wertvoller Austausch. Dabei sei es ihm wichtig, allen Einsatzkräften seinen Dank auszusprechen – auch jenen, die am Abend des Brandes keinen Dienst hatten. „Es ist gut zu wissen, dass sich die Bewohner unserer Stadt im Ernstfall auf Sie alle verlassen können.“

Mittlerweile hat die Spurensicherung ihre Arbeit abgeschlossen, das betroffene Gebäude wird abgetragen. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltscahft dauern an und gehen in alle Richtungen. Das 58-jährige Brandopfer Sven S. starb laut Obduktion an den Folgen seiner Brandverletzungen und an einer Rauchgasvergiftung. Die Angehörigen regeln derzeit die Beisetzung. Bei dem Feuer waren außerdem drei Menschen leicht verletzt worden, darunter ein Feuerwehrmann. Den Sachschaden schätzt die Stadtverwaltung auf rund 50.000 Euro.