Vaihingen bekommt E-Scooter
icon.crdate11.09.2024
Pilotprojekt startet am 20. September - Abgabe nur an speziellen Standorten möglich
Mikromobilität auf drei Rollen: Stadt startet am 20. September das Pilotprojekt E-Scooter – Weitere Standorte können dazukommen
Vaihingen – Die Stadt Vaihingen Enz startet am 20. September ein Pilotprojekt: Das Unternehmen Zeus Scooters setzt im Stadtgebiet bis zu 50 E-Scooter ein. Finanziell ist die Stadt nicht beteiligt. Der Stadtteilausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung positiv auf das Vorhaben reagiert.
Eine Sorge kann Wirtschaftsförderer Martin Säurle ausräumen: „Die Roller werden nicht überall im Stadtgebiet herumliegen!“, erklärte er im Ausschuss. Der Grund ist technisch bedingt: Die Fahrzeuge müssen in virtuell angelegten so genannten Hubs abgestellt werden, ansonsten läuft die Uhr und damit die Gebühr weiter. Für das Freischalten zahlen Nutzer 1,50 und dann 0,25 Cent pro Minute Fahrtzeit. Dazu gibt es Sonderaktionen und Pässe für Vielfahrer. In vielen Städten sorgt das wilde Parken und Ablegen der Roller immer wieder für Verärgerung. „Mit dem Unternehmen Zeus hat die Stadt einen Partner gefunden, der dieses Problem technisch lösen kann“, erläuterte Oberbürgermeister Uwe Skrzypek.
Vorerst wurden diese Standorte festgelegt:
- Bahnhof RegioRad-Haus
- Altstadt Tränkgäßle
- Altstadt Grabenstraße
- Stadthalle
- Sportzentrum / MVV
- Kaufhaus Sämann
- Enztalbad
- Adventure-Golf Wolfsberg
- Kleinglattbach, ehemaliger Bahnhof
- Kleinglattbach, Wilhelmstraße
Die Hubs hat die Stadt ausgesucht und kann diese jederzeit ausweiten. „Wir freuen uns auf Feedback aus der Bevölkerung, wo weitere Standorte zielführend sind“, so Säurle. Denn eins ist klar: Für den Anbieter muss das Projekt rentabel sein.
Ziel des Pilotprojekts ist es, die Mikromobilität zu steigern. Und das ist in Vaihingen an der Enz mit seinen Stadtteilen und seiner hügeligen Topografie eben nur mit motorisierten Fahrzeugen zu leisten. Mit den Scootern soll es gelingen, schnell von A nach B zu kommen. So könnten beispielsweise Pendler die dreirädrigen Roller nutzen, um vom Bahnhof in die Grabenstraße in der Innenstadt oder zur Weihandlung Posch nahe dem Parkhaus Köpfwiesen zu kommen. Das wird vor allem in Anbetracht der Gartenschau von Bedeutung sein. „Oder man fährt schnell zu einem Termin. Oder zum Sport“, ergänzt Säurle. Per App können verschiedene Tarife gebucht werden. Allerdings nur von Erwachsenen: Die Freischaltung ist erst ab 18 Jahren erlaubt. In der dreimonatigen Pilotphase wird beobachtet, wie die Auslastung der Fahrzeuge ist. Und, ob sich Fußgänger, Pkw- und Radfahrer und E-Scooter-Lenker in die Quere kommen. „Wir planen zunächst keine Verbotszonen, etwa in der Stuttgarter Straße oder rund um den Marktplatz“, berichtet Säurle. Diese können aber bei Problemen jederzeit schnell eingerichtet werden. „Wir setzen aber auf das gute Miteinander, das ja auch auf der WEG-Trasse prima funktioniert“, so der Wirtschaftsförderer.
Die E-Scooter sollen auch ein Ersatz für das Regio-Rad sein, das in Vaihingen nicht angenommen wurde. Unter anderem, weil Nutzer es ausschließlich am Bahnhof abholen und abgeben konnten.
Auf Gehwegen darf der E-Scooter übrigens generell nicht genutzt werden. Es sind grundsätzlich Radwege zu befahren. Wenn es keine Radwege gibt, dürfen die motorisierten Roller auf der Straße gefahren werden. Zeus Scooter sind bereits in zahlreichen Städten im Einsatz – etwa in Ludwigsburg, Korntal-Münchingen und Hemmingen.