Kinderbetreuung: Elternanteil steigt
icon.crdate24.06.2024
Mehr Kindergartengruppen, mehr Personal – Träger erhöhen Gebühren um 7,5 Prozent
Mehr Kindergartengruppen, mehr Personal – Träger erhöhen Gebühren um 7,5 Prozent
Vaihingen – Zum 1. September muss die Stadt Vaihingen an der Enz – wie viele andere Kommunen – die Gebühren für die Kinderbetreuung in Kindergären erhöhen. Der Grund sind steigende Betriebs- und Investitionskosten in der Kinderbetreuung. Hierbei fallen insbesondere die Betriebskostenzuschüsse an freie und kirchliche Kindergartenträger ins Gewicht. Diese kosten die Stadt alleine im Jahr 2024 mindestens 8,4 Millionen Euro.
Seit 2022 betriebene und geplante Investitionsprojekte für den Neu- und Umbau von Kindertageseinrichtungen mehrerer Träger fallen summiert mit etwa 2,5 Millionen Euro ins Gewicht. In den vergangenen 12 Monaten konnte das Betreuungsangebot auf dem Stadtgebiet kontinuierlich erweitert werden: Im Herbst 2023 eröffnete der zweigruppige Kornbergkindergarten in Enzweihingen. Der neue Waldorfkindergarten, der 2022 von der Innenstadt in ein Kindergartendorf im Fuchsloch umgezogen ist, wuchs auf fünf Betreuungsgruppen. Das freigewordene Gebäude in der Franckstraße 30 wurde derweil von der Stadt aufwendig saniert und umgebaut. Hier spielen und wachsen seit Juni „Die kleinen Störche“ in vier Gruppen. Zu den Baukosten kommen steigende Ausgaben für das Personal. Für „Die kleinen Störche“ wird mit 575.000 Euro Personalmehrkosten pro Jahr gerechnet und für den städtischen Ganztageskindergarten in Ensingen, der spätestens 2025 in Betrieb gehen soll, sind sogar 664.000 Euro Personalkosten pro Jahr veranschlagt.
Die Kindergartengebühren für die Einrichtungen der Stadt und die meisten Einrichtungen in freier oder kirchlicher Trägerschaft steigen daher ab September um 7,5 Prozent. Der Gemeinderat folgte bei seiner Entscheidung der Empfehlung der kommunalen Spitzenverbände und der evangelischen Landeskirchen sowie der katholischen Bistümer.
Die Elterngebühren decken derzeit 14 Prozent der Betriebskosten für die Kinderbetreuung. 86 Prozent der Kosten übernehmen weiterhin die Stadt Vaihingen an der Enz und das Land Baden-Württemberg. Da die Betriebskosten auch durch die Tarifabschlüsse weiterhin steigen, muss die Elterngebühr ebenfalls entsprechend angepasst werden.
Für die Regelbetreuung eines über dreijährigen Kindes zahlt eine Familie dann 148 Euro im Monat, sind beispielsweise drei minderjährige Kinder in der Familie, verringert sich der Betrag auf 76 Euro je betreutem Kind.
Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass Familien mit geringerem Einkommen beim Landratsamt Ludwigsburg, Geschäftsteil 408, die teilweise oder volle Übernahme der Elterngebühren beantragen können. Informationen und Antragsformulare finden sich auf der Homepage des Landkreises: www.landkreis-ludwigsburg.de/soziales-jugend-familie/kinder-jugendliche/kindertagespflege. Die Stadt bemüht sich, betroffene Eltern bereits vor Kindergartenstart auf die Unterstützungsmöglichkeiten des Landratsamts hinzuweisen.