Schild Nr. 5
1/1 Unteres Fachwerkhaus
Gleich linkerhand des Zugangs von der Bahnhofstraße befindet sich ein Wohnhaus. Es wurde vermutlich 1825 errichtet. Über dem gemauerten Kellersockel schließt sich ein Fachwerkaufbau an. Nach oben abgeschlossen ist das Gebäude durch ein Krüppelwalmdach. Vor dem Haus befindet sich ein 12 Meter tiefer Brunnen, der schon früh die Wasserversorgung sicherstellte.
1/2 Werkstatt und Scheune
An das Wohnhaus 1/1 sind in östlicher Richtung Werkstätten angebaut (früher Schafstall) und anschließend die teils massiv, teils in Fachwerkbauweise ausgeführte Scheune. Im Stall zwischen Scheuer und dem südlich davon liegendem Pächterhaus (1/3) ist auf der Ostseite ein wohl wiederverwendeter Türsturz mit der Jahreszahl 1818 eingebaut. Dieser Stall war ursprünglich Pferdestall, später dann Bullenstall und wurde, wie auch das Pächterhaus, im Jahr 1872 auf älteren Grundmauern erbaut.
1/3 Pächterhaus
Das Pächterhaus wurde im Jahr 1872 von Constantin Sebastian Freiherr von Neurath erbaut. Auf einem Sockelgeschoss aus Sandstein wurden die weiteren Geschosse in sichtbarem Backsteinmauerwerk errichtet. Einfache Formsteinfriese bereichern dieses Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Trotzdem beherrscht es in einer beeindruckenden Weise das Hofareal. An der westlichen Giebelseite zeigen sich auf einer Steintafel die Wappenreliefs derer Von Neurath und Von Gemmingen.
1/4 Herrenhaus
Das Wohnhaus der Familie von Neurath ist ein traufständiger langgestreckter Bau, an dem im Verlaufe der Geschichte einige Veränderungen vorgenommen wurden. Derzeit zeigt sich das Gebäude als ein über dem Kellersockel gemauertes Erdgeschoss. Über einem profilierten Stockwerksgesims schließt sich in konstruktivem Fachwerk das Wohngeschoss an, das über einen repräsentativen Eingang von Süden her verfügt. Im Dritten Reich war hier der Reichsarbeitsdienst für die weibliche Jugend untergebracht. In der unmittelbaren Nachkriegszeit nutzte das Gebäude eine Knabenheimschule des Hilfswerks der Evangelischen Landeskirche und eine Außenstelle des Seminars Maulbronn-Blaubeuren. Anschließend war das Gebäude das erste Altersheim der Evangelischen Heimstiftung. Später diente es wieder als Wohnhaus.
1/5 Pavillion
Dieses kleine, ganz in Holz ausgeführte Gartenhaus liegt südlich des Hofes und ist in seiner Art ein seltenes Beispiel des vom Schweizerhausstil geprägten Bauens der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts.
1/6 Heuhaus
Das im Jahr 1885 nach einem Brand neu erstellte Obergeschoss wurde als zeittypisches Scheunengebäude in Fachwerk mit sichtbarer Ziegelausriegelung und Holzbindern auf das schon länger bestehende Erdgeschoss in Werksteinbauweise aufgesetzt. Hier wurden Heu, Stroh und sonstige Futtermittel gelagert, die direkt dem darunter liegenden Stall zugeführt werden konnten. Die im Erdgeschoss liegenden Stallungen dienten größtenteils zur Rinder- und Schweinehaltung.
Dem Heuhaus vorgelagert ist das Dreschhaus, auch Göpelhaus genannt.
1/7 Haus Pflugfelder und Steinscheune
Das Haus Pflugfelder zeigt sich als stattliches Einhaus, welches im Keilstein des Kellertores mit der Jahreszahl 1804 datiert ist. Über einem gemauerten Erdgeschoss, welches die Stallungen aufnimmt, ist in konstruktiver Fachwerkbauweise im südlichen Teil ein Wohngeschoss aufgesetzt. Im Norden schließt sich die Scheune in Fachwerkbauweise mit einem zweigeschossigen Dachboden unter einem Krüppelwalmdach an.
An dieses Gebäude wurde wohl in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine sehr schön ausgeführte Stein-Scheune angebaut. Im westlichen Giebel sind sogenannte Thermenfenster eingebaut. Darüber spannt sich als Dach ein Halbwalm.
Haus Neubronn
Die Freiherren Neubronn von Eisenburg bewohnten ein den Hof dominierendes Steinhaus inmitten des Ensembles. Nach dem Erwerb durch die Freiherren von Neurath wurde das Gebäude abgerissen. Zwei Gewölbekeller zeugen jedoch noch heute von dessen Größe.